AUTONOME STUDENTISCHE VORHABEN AN DER UDK SEIT 1989

ASS-PLORATION Workshop mit Auro Orso

Leitung: Auro Orso

Datum & Uhrzeit: 16.11.2025 — 18:00 Uhr

Dauer: bis zu 3 Stunden

Ort: Raum 110, Universität der Künste Berlin

Teilnehmer*innenzahl: max. 20 (abhängig von der Raumgröße)

Anmeldung: freieklasse@interflugs.de

Begrenzte Plätze — first come, first serve.

 

Über den Workshop ASS-PLORATION lädt zu einer somatischen und dekolonialen Erforschung des Körpers ein, mit einem Fokus auf Becken und Po – Bereiche, die häufig übersehen, stigmatisiert oder sexualisiert werden, obwohl sie voller Empfindung, Erinnerung und Widerspruch sind. Der Workshop öffnet einen Raum, um kulturell eingeschriebene Spannungen und Scham in diesen Körperzonen zu hinterfragen und aufzulösen. Durch Atmung, Ruhe, Klang und Bewegung erforschen wir, wie sich Emotionen, Geschichte und gesellschaftliche Prägungen im Körper festsetzen – und wie eine verkörperte Neugier neue Formen von Präsenz, Humor und Lust entstehen lassen kann. Die Praxis ist trauma-sensibel angelegt und verbindet somatisches Bewusstsein, Konsensarbeit und spielerisches Experimentieren. Teilnehmende sind eingeladen, zuzuhören, zu spüren und sich in einer Atmosphäre gegenseitiger Achtsamkeit zu bewegen. Bitte bring bequeme Kleidung, Wasser und etwas zum Liegen mit (eine Matte und ein festes Kissen).

 

Über die Workshopleitung Auro Orso ist Tänzer, Choreograf und Performer mit Sitz in Berlin und identifiziert sich als trans und Two-Spirit. Er studierte am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz (HZT Berlin) und präsentierte seine Arbeiten unter anderem im Dock11, HAU, Sophiensäle und Ballhaus Naunynstraße sowie international. Auro’s künstlerische Praxis ist untrennbar mit seinen Erfahrungen als rassifizierte Person und seinem politischen sowie spirituellen Engagement verbunden. Aufbauend auf indigenem Wissen verbindet seine Arbeit Bewegung, Aktivismus und Heilung und entwickelt Projekte, die Queere und BIPoC-Communities stärken, Körperbewusstsein fördern und kollektive Transformationsprozesse unterstützen. Seine künstlerische Forschung befasst sich mit dekolonialen Praktiken in Alltag und Kunst und stellt westliche Vorstellungen von Universalität, Binarität und „Angemessenheit“ infrage. In seinen Performances verbinden sich somatische Ansätze, Perreo, Konsensarbeit und Physical Theatre – Räume, in denen Humor, Zärtlichkeit und politisches Vergnügen zusammenfinden. Auro erhielt das Supporting Act Foundation Stipendium für Emerging Artists und das ngbk-Stipendium für das künstlerisch-bildnerische Projekt Decolonizing Food. Seine Community-Praktiken wurden u.a. im Wereldmuseum Amsterdam, der Floating University, dem Schwulen Museum und beim Whole Festival gezeigt. Seine Performance-Serie zu den Texten von Gloria Anzaldúa wurde ins HKW (Haus der Kulturen der Welt) und in die Vereinigung Bildender Künstlerinnen Österreichs eingeladen. Sein Solo PERREO ENTRE LOS MUNDOS feierte 2025 bei den Tanztagen Berlin Premiere und setzt seine künstlerische Erforschung von Fürsorge, indigener Futuristik und imaginativen Gender-Riots fort.